Bischofberger, Volkskunst aus Appenzell und dem Toggenburg
Im gesamten Appenzellerland und Toggenburg finden sich von der zweiten HĂ€lfte des 17. Jhdts. bis um die Mitte des 19. Jhdts. eine grosse Anzahl von bemalten Möbeln, meist aus Tannenholz gefertigt: Truhen, ein- und zweitĂŒrige KĂ€sten, Betten und HimÂmelbetten sowie eine Vielzahl von kleinen KĂ€stchen und Schatullen.
Die BenĂŒtzung des Tannenholzes war eine natĂŒrliche Gegebenheit, da die Tanne das in diesem Gebiet am meisten anzutrefÂfende Holz war und zudem auch das billigste. Die Bemalung war von Anfang an immer eine Art Ersatz fĂŒr harte Hölzer und IntarÂsien. Die meisten Truhen, KĂ€sten und Betten wurden anlĂ€sslich einer Hochzeit fĂŒr die Brautleute hergestellt. Oft wurden sie auch fĂŒr Unverheiratete fĂŒr die spĂ€tere Aussteuer gemalt.
Die Hersteller und Maler der einzelnen MöbelstĂŒcke sind fast durchwegs nicht mit Namen bekannt. Auf die wenigen AusÂnahmen werden wir in der Folge nĂ€her eingehen.
Ăber die Herkunft der einzelnen Möbelmaler ist schon viel gerĂ€tselt worden. Zweifellos gibt es Querverbindungen vom ApÂpenzell zum Toggenburg, auch mit dem Tirol, dem Vorarlberg, Bayern und SĂŒdbaden. Am ehesten sind bei uns EinflĂŒsse österÂreichischer und sĂŒddeutscher Dekorations- und Kirchenmaler des Rokoko zu vermuten. Zweifellos sind aber die meisten Maler einÂheimischen Ursprungs.
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